Geschichte der Weckenburgquelle

Der Sage nach stand, auf dem Hügel hinter dem Teich, eine Burg, (Vorwerk) im frühen Mittelalter. Beim Pflügen und Tiefengrubben wurden immer wieder Pottscherben, Eisenteile wie Hespen, Schließen oder Türhaken an die Oberfläche gebracht. Fliesenreste aus bunter Keramik die, auf das Herstellungsland Donaubecken oder Italien schließen lassen, wurden gefunden und wieder weggeworfen. Pottscherben einer alten Hochzeits-Kaffeekanne mit einem Sütterlinschriftzug, haben ein junges Ehepaar im Jahre 1985 gefunden und als Glücksbringer ihrer jungen Ehe mit nach Bad Rehburg genommen. Diese Ereignisse lassen den Schluss zu, dass die Burg bis ins 17. / 18. Jahrhundert in Resten vorhanden und ggf. genutzt wurde. Es könnte auch sein, dass die Burg (Vorwerk) nur für die Jagd der Mindener Bischöfe oder der Grafen zu Hoya als Jagdhistorische Unterkunft gedient hat.

 

Bei den damaligen Feudalherren wurden Jagdhäuser und Hütten großzügig ausgestattet und dienten den Damen und Herren zu Orten des Schwelgens und Feierns. Es mag also durchaus sein, dass an solchen Orten ca. 30 - 50 Personen im Tross, einschließlich des Gesindes (Angestellte) für Tage und Wochen anwesend waren. Das Landschaftsbild zu der Zeit war geprägt von Erlenbruchwäldern, großen Wasserstellen (Überflutungsgebiet der Weser), sowie Nasszellen, Sümpfen und Grasland. Immer wieder waren die Sümpfe unterbrochen durch Hügel und kleine Erhebungen in der Auenlandschaft. Zwischen den Sümpfen und Wasserstellen wurden Knüppeldämme zur Erschließung des Jagdgebietes und für die aufkeimende Landwirtschaft angelegt.

 

Im Volksmund und in den Märchen wurde über die damalige  Zeit  vor Hunderten von Jahren zurück berichtet. Die Herren der Ützenburg, sowie  derer zur Weckenburg waren Riesen! Verfeindet kam es zu mehreren handfesten Auseinandersetzungen. Da beide über gewaltige Vorratsmengen an Getreide verfügten, sollte der Streit über die Größe von gebackenem Brot und Wecken (Brötchen) entschieden werden. Die Herrschaften von Riesen, die die größten Brote Teigteile und Wecken backen könne, sollte die Vorherrschaft in den Weserauen bekommen und das jeweilige Jagdjahr durch das Erlegen des kapitalsten Hirsches, des größten Schweins, den stärksten Rehbock eröffnen dürfen.

 

Die Ützenburger traten auf dem dicken Berg an und zogen mit einem Ochse, den mit Brotleibern prall gefüllten Leiterwagen, in Richtung Weckenburg. Die Weckenburger Riesen bezogen Stellung direkt vor Ort an ihrer Burg und so flogen Brote und Wecken über die heutige Kreisstraße K3, unterhalb des dicken Berges, hin und her. Mit einem Riesengebrüll stellten die Ützenburger fest, dass ihr Leiterwagen bald leer war und die Weckenburger, aufgrund der Nähe zur Burg, immer weiter backen konnten und so die Ützenburger das Nachsehen hatten. Der Streit wurde nicht mehr über den Geschmack und die Güte der Backwaren ausgefochten, sondern schließlich über Massen und Mengen der Backwaren zur Eskalation gebracht. Zum Schluss bewarfen sich die Ützenbrger und die Weckenburger Riesen unter wüstem Geschrei und Rauferrein, gegenseitig mit den kostbaren Lebensmitteln der damaligen Zeit.

 

Die armen Leute der Kötner und leibeigenen Bewirtschafter der Moorhöfe sammelten Brote, Wecken und Teigteile des Abends ein und wunderten sich ob derartiger Verschwendung von Getreide und Ressourcen in der damaligen Zeit. Ob die Vereinbarung des Friedenschlusses zu Döhren gehalten hat, ist nicht überliefert.

 

Aber in den 70iger und 80iger Jahren des 19. Jahrhunderts, gab es die Bäckergilde von Heimsen und Döhren, die den Streit über die besten Brötchen weiterführte. Und wieder siegten die Bäcker, die am nächsten zur Weckenburg wohnten! Die Bäcker aus Heimsen, die die größten und schmackhaftesten Brote und Brötchen herzustellen wussten. Mit einem Augenzwinkern ist festzustellen, dass die Sage im LAufe der Jahrhunderte immer wieder anders erzähltund fortgeschrieben wurde.

 

Für Authentizität wird keine Haftung genommen. Und die Moral von der Geschicht? Es ist und bleibt Frevel, Lebensmittel zu missbrauchen. Für wenige im Überfluss vorhanden, bleiben sie für viele Menschen ein kostbares Gut, welches es zu achten gilt!